Mir wurde schon erzählt, dass dieses Jahr die Wälder voller Pilze sind. Als ich die Massen gesehen habe, war ich dennoch überrascht. An manchen Stellen ist das Unterholz übersät mit riesigen gelben Trichtern, dichte Hexenringe ziehen Kreise zwischen den Bäumen, auf jedem morschen Stumpf drängen sich Kolonien an kleinen Hütchen zusammen und unter jedem Baum klappt der Sammler das Pilzbuch wieder auf, weil er eine weitere Sorte entdeckt hat. Während eines kurzen Spaziergangs haben wir gefunden:
Schopftintling, Fichtenreizger, Espen-Rotkappe, Stäubling und den Violetten Rötelritterling (einer meiner Lieblingspilze. Der blumige Duft hält sich auch in der Pfanne). Pech hatte ich mit den Täublingen, alle waren ungenießbar. Normalerweise finde ich immer einen guten 🙂
Die wichtigsten Regeln beim Pilzesammeln kennt Ihr ja!
– Alle tödlich giftigen Pilze kennen (Knollenblätterpilz, Rauköpfe, Gifthäubling, Lorchel…)
– Verwechslungen kennen: Champignon-Knollenblätterpilz, Stockschwämmchen-Gifthäubling, Morchel-Lorchel
– Pilze immer lange kochen (15-20 Minuten), nur die wenigsten lassen sich roh essen (Steinpilz, Pfifferling, Champignon)
– Pilzgerichte nie aufheben, die Zersetzung setzt schnell ein.
Ich sammle zwar auch mit Bestimmungsbuch, sonst lernt man nie neue Sorten kennen, bin aber sehr großzügig beim Aussortieren: im Zweifel gegen den Angeklagten.
Selbst mit Pilzbuch ist die Betrachtung jedesmal eine kleine Plage 😉 Gut, dass es ein paar Pilze gibt, die eionwandfrei zu erkennen sind 🙂
Ich würde mich das nie trauen! Vielleicht sollte ich mal einen Pilzbestimmungskurs buchen.
So etwas gibt es doch sicher. Wie hast Du Dir Deine Kenntnisse angeeignet?
Also, ein paar Pilze kenne ich von meinen Eltern, dann hab ich mal eine geführte Wanderung mitgemacht und eben ein gutes Bestimmungsbuch. Gut heißt, dass es wirklich gute Abbildungen hat und dass es bei jedem Pilz auf mögliche Verwechselungen eingeht. Es ist schon älter aus dem Kosmos-Verlag. Weiß nicht, ob es das noch gibt. Im Wald nehme ich dann nur, die, die wirklich, wie Kulinaria K. schon sagt, einwandfrei zu erkennen sind. Z.B. keine Stockschwämmchen. Manche Sammler machen das, ich nicht. Ein großer Fan bin ich von Täublingen, die sehr gut zu bestimmen sind.
Wir sammeln immer nur einen Pilz – Maronen. Die erkenne ich blind. Bei allen anderen habe ich immer Angst. Dieses Jahr habe ich mal was neues mitgenommen – hab mich dann aber doch nicht getraut. Die Idee mit dem Pilzbuch gefällt mir aber gut. Ein bisschen Zeit ist ja noch 🙂
Pilzbuch und, wie gesagt, so eine geführte Pilzwanderung ist auch sehr spannend.