Kochblog-Event 61: Currywurst ohne Ketchup

GenFood und JunkFood, Kochblog-Event, Kost, Wein

Fertigprodukte nachgebaut, industriell kontra Handarbeit, Genuss statt Junk-Food. Das ist die Aufgabe des 61. Kochblog-Events.  Als ich das Thema gelesen habe, fiel mir sofort ein Plan wieder ein, den ich schon seit Längerem gedanklich verfolge. Ich bin nämlich ein großer Freund der Curry-Wurst, immerhin habe ich zehn Jahre im Pott gelebt. Allerdings hasse ich Ketchup, da es fast ausschließlich aus Zucker besteht. Im Supermarkt habe ich mir letzte Woche noch einmal die Zutatenliste auf einer Ketchupflasche eines namhaften Herstellers durchgelesen. Nach Tomaten kommt sofort Zucker und dann Glukosesirup, auch Zucker also. Die Zutatenlisten von Lebensmitteln müssen nach Anteil sortiert sein, das wisst Ihr ja. Irgendwann kommt Worcestershire-Sauce, die genauso überflüssig ist, wie ihre Schreibweise.

Gesucht ist also eine Currysauce, nicht osterhasensüß, würzig stattdessen, mit echtem Curry-Geschmack und dennoch passend zur Bratwurst (etwas Ähnliches habe ich hier bereits einmal versucht). Die Basis meiner Currysauce ist eine Tomatenpaste, gekocht aus Tomaten, Tomatenmark oder fertig passierten Tomaten. Ich habe ein paar Zwiebeln scharf angebraten, kurz etwa die gleiche Menge Ingwer dazugegeben und das Ganze mit Sherry und etwas Brühe abgelöscht. Etwas reduzieren, dann die Tomaten zufügen. Den Sugo eine Stunde auf kleiner Flamme dick einkochen, gewürzt mit Lorbeer, Nelken, Zitronenschale, einem Spritzer Zitronensaft und … ja, einer Priese Zucker, vielleicht drei Gramm und nicht 120.

Wenn der Sugo dickflüssig ist (wie Ketchup), wird er abgeseiht und noch einmal gewürzt, mit Curry. Ich habe Currypaste verwendet, deren Geschmack weitaus intensiver ist, als der des Pulvers. Dann kamen noch etwas klein gehackte Lime Pickles und ordentlich frisch gestoßener Zimt dazu. Ingwer, Currypaste und Lime Pickles sind meist recht scharf, wenn nicht muss etwas Chili in die Sauce.

Diese Mischung fand ich sehr gelungen, nicht süß und pampig, sondern würzig, orientalisch, frisch durch die Zitronenschale und die Lime Pickles, ein bisschen scharf durch den Ingwer und sehr gut passend zu Bratwürsten. Hier noch mal der Einkaufszettel:

Eine kleine Zwiebel
Ebenso viel Ingwer
Ein Schuss Sherry und etwas Brühe
Ein Paket passierte Tomaten
Zitronenschale
Ein Spritzer Zitronensaft
Lorbeerblätter
Ein paar Nelken
Ein paar Löffel Curry-Paste
Ein Esslöffel Lime Pickles
Ein gutes Stück Zimt, frisch gestoßen
Eventuell Chili
Mit Röstzwiebeln servieren

Eine Flasche Wein gab es auch dazu, einen Chardonnay aus Australien, genau das Richtige zum gehobenen Fast Food. Ein Tyrrell’s Old Winery von 2008. Intensiv, blumig-fruchtig, Birne, etwas Wiese, nussig, Melisse. Mild im Auftakt, voll und cremig am Gaumen, harmonisch, eher modern, sehr schmackhaft und süffig. Die 13 Prozent sind gut eingebunden.

Tyrrell’s Old Winery Chardonnay 2008
Australien/Hunters Valley

Weiß; Chardonnay
13 % Alkohol

8 Gedanken zu “Kochblog-Event 61: Currywurst ohne Ketchup

  1. Moin….

    Für mich mag die Currypaste nicht so ganz zum Real Deal passen, Fertigprodukte sollten doch ersetzt werden… Vielleicht seh ich das aber auch zu eng… 😉

  2. Super Sache mit der Currywurst ohne Ketchup! Die sieht echt super aus… Der Geschmack der Sauce ist bestimmt viel intensiver als der handelsübliche Ketchup. Muss das unbedingt ausprobieren. Mehr davon, besten Gruß!

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