Diese Pizzavariante lernte ich erst dieses Jahr am Lago di Garda kennen, sonst sind wir meist weiter im Süden. Die geschmackliche Kombination aus Speck und Edelschimmelkäse ist sehr gelungen, allerdings haben wir beim Nachbauen ein paar Anfängerfehler gemacht.
Pizzateig wie bei Pizza Pugliese. Der Fehler zeigt sich im folgenden Bild:
Fetter Speckrand und zu dicke Käsescheiben. Der Effekt ist: es bildet sich zu viel flüssiges Fett, das die Pizza wahrhaft absaufen lässt. Also: Weißer Speckrand weg vom Speck, weniger Käse, drunter eine dünne Schicht Creme Fraiche und zum Schluss, nach dem Backen erst, Kresse drauf. Kein Salz, im Speck ist genügend drin. Das Backen selbst erfolgt wie immer so heiß wie möglich, auf unterster Schiene, solange bis der Rand schön knusprig ist. Der Boden selbst sollte noch weich sein.
Dazu gab es keinen Tiroler Wein, unangemessen, aber dennoch sehr passend einen Rosso di Montalcino von Caparzo 2005, sehr schönes rubinrotes Leuchten, relativ hell, beerig-würzigis Aroma, intensiv, sehr fein, edle Beeren, Brombeere, Heidelbeere, etwas Vanille, Nelke, Röstaromen, leicht mineralisch, frischer Auftakt, deutlicher Biss am Gaumen, frische Säure, warm, voller, dichter Körper, wenig Resttannin, vom Alter her schon sehr ausgeglichen, in wenigen Jahren fad. Jetzt austrinken. Ein toller und runder Sangiovese, aber von der Substanz nicht mit 2003/04 vergleichbar.
Caparzo Rosso di Montalcino 2005
Rosso di Montalcino DOC
Italien/Toskana
Rot; Sangiovese
13,5% Alkohol; Ausbau im großen Holzfass