Weinrallye 8: Eiche innen und außen

Wein, Weinrallye

Die Aufgabe der aktuellen 8. Weinrallye, ausgerichtet vom Weingut Lisson, lautet: Etikettentrinker. Den Wein fürs Auge sollen wir dieses Mal vorstellen. Nun ergaben sich für mich verschiedene Möglichkeiten.


Ich hätte den Wein mit dem schönsten Etikett, das ich kenne, kaufen können. Daran bin ich gescheitert, denn die Weine von Tomi Ungerer gibt es gar nicht mehr und die von Picasso, Baselitz oder Warhol nur für horrende Summen. (Die Seite The Artist Lables zeigt übrigens die komplette Mouton-Gallerie.)

Daher musste ich mich doch dafür entscheiden, den Wein hier vorzustellen, den ich einmal rein nach dem Etikett gekauft hatte, was selten bei mir vorkommt. Es ist der Dogajolo, ein Toscana IGT 2003. Er hat ein sehr außergewöhnliches Label, das Eichenlaub in Herbstfarben zeigt, und tatsächlich war es Herbst, als ich das erste Mal zu griff. Noch außergewöhnlicher ist, dass es in der Toscana nun zwar Eichen gibt, diese aber nicht unbedingt der Symbolträger Mittelitaliens sind. Soll der Geschmack des germanischen Markts getroffen werden? Oder hat der Wein ein hervorgehobenes Eichenunterholzaroma? Doch dieses hat sich bislang nicht entwickelt.

Erst die deutliche Barriquenote macht klar, wo der Hase lang läuft: Eichenholzfass, Vanille, Karamell, Zigarrenkiste, aber auch noch Leder, Beeren, Kirsche, etwas kompottig, alles recht modern. Der Geschmack hat noch Biss, rauchig-beerig, die Tannine sind samtig, fein im Alter mit seinen fünf Jahre, zwei wären vielleicht noch drin. Der Wein ist trocken, rund und lang. Ein granatroter, schmackhafter, moderner nicht untypischer Toskaner aus Cabernet Sauvignon und Sangiovese. Als begleitendes Essen könnte ich mir ein Kalbsgeschnetzeltes vorstellen.

13 Gedanken zu “Weinrallye 8: Eiche innen und außen

  1. Immerhin ist der von Wolf eindeutig schon im Glas gelandet und weist auch die kleine Gebrauchsspur von der Lagerung unten am Etikett auf – ein Zeichen für „Authentizität“?:-))

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